Sonntag, 25. Februar 2007
Nach fast zweimonatiger Pause habe ich den letzten Artikel meiner StudiVZ-Chronologie.

Damit habe ich eigentlich nach der Don Alphonso-Definitionen ein totes Blog.

Warum blogge ich?

Manchmal habe ich das dringende Bedürfnis mich öffentlich über Dinge aufzuregen,

die Chronologie entstand aus der Überlegung das man den ganzen Schmutz an einer Stelle sammeln sollte, um es gesammelt für die Nachwelt aufzuheben,

die Zusammenstellung der Ursprungsinvestoren von StudiVZ mit Hintergrund war ebenfalls etwas was ich gerne irgendwo gelesen hätte, da es nur die dürre
Liste von StudiVZ selbst gab, habe ich also ein wenig recherchiert, und das ganze zusammengestellt... nach der Statistik ist das mein bisher erfolgreichster Artikel.

Warum blogge ich nicht?

Manchmal kommt mir alles so sinnlos vor, auch dieser Artikel hier zählt eigentlich dazu, aber ich möchte zumindest einmal für mich aufschreiben, was mir so durch den Kopf geht.

Wenn ich hier nun aufschreibe (oder sogar aufdecke) das dieses und jenes falsch ist, wen kümmert es? Wenn ich nun gegen dieses oder jenes blogge, es ändert sich nichts. Ich könnte über GEZ, Familienförderung, Rauchverbot, Managementnullen, Klimaveränderung, zu allem würde mir etwas einfallen, und ich wäre sogar in der Lage nicht nur zu wettern, ich wäre auch in der Lage konstruktiv zu sein.

Aber... es bringt nichts, diese Erfahrung mache ich nun seit ich das sogenannte Erwachsenalter erreicht habe, ich habe versucht mich zu engagieren, habe Ämter inne gehabt, habe mit sogenannten Entscheidungsträgern
gesprochen/diskutiert, war vernünftig und sachlich und habe versucht diese auf ihnen offenbar verborgene Aspekte von Dingen hinzuweisen. Was habe ich
erreicht? Fast nichts. Ich habe erreicht das jemand Unfähiges nicht befördert wurde, ich habe erreicht das jemand nicht gekündigt wurde. Ende. Zugehört hat mir eigentlich niemand.

Warum blogge ich trotzdem?

Tja, geistige Hygiene? Manchmal ist man so voll mit Scheisse und man muss etwas rauslassen. Das könnte man durch rumbrüllen machen (nicht so mein Stil), man könnte es in ein echtes Tagebuch schreiben, oder eben elektrisch veröffentlichen, in der Hoffnung das es doch mal irgendjemand liest... nicht um Dinge zu ändern, das klappt nicht, aber vielleicht um mal einen Gleichgesinnten zu finden und daraus den Schluss ziehen zu können, das nicht man selbst der Bekloppte ist, sondern die Welt dringend zum Psychoanalytiker auf die Couch muss.

was hält mich vom bloggen ab?

Die Tools: Derzeit schreibe ich in eine Textdatei, und paste das dann in das Webinterface. Das ist unpraktisch, Versuche mit externen Editoren die Daten direkt in den Browser zu bekommen scheitern an Umlautproblemen.

Die Links: Bloggen lebt ja u.a. davon das man andere verlinkt, dazu ein einfaches Tool wäre schon nett, bei dem ich nur etwas anklicken muss und das Tool macht mir Vorschläge für den Link.

Die Auffindbarkeit: Wenn man schon öffentlich schreibt, will man auch gefunden werden, dazu gibt es Erfindungen wie Pingbacks, Trackbacks und Blogsuchmaschinen. Vernünftige einfache (lies: automatische) Tools idealerweise in die Bloggingsoftware integriert wären schon schön...

Die Themen: Es gibt soviele Themen über die man bloggen könnte, aber die Schere ist schon im Kopf, ein Thema zu nah an der brotgebenen Arbeit oder an Privatem, sodass man sich da nicht die Finger verbrennen möchte, weil man auch morgen noch miteinander zu tun hat, oder man befürchtet durch eine Meinung gleich wieder in einer Schublade zu landen. Als Pseudonymblogger muss man auch immer aufpassen, das man nicht versehentlich Dinge ausplaudert, die einen erkennbar machen.



...

Tja, ein etwas ungeordneter Diskurs durch meine Gedanken, wie immer wenn ich was zusammenschreibe zu lang geworden, ich grüsse übrigens den Leser der es bis hierher geschafft hat, ein Kommentar ('ich war hier' genügt) wäre nett.

mal gucken wann ich wieder einen Level erreiche an dem ich mich auskotzen muss...

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